Ein Conditioner hat einen ph-Wert, der saurer ist als der eines Shampoos. Dieser entspricht in Kombination mit Wasser, genau unserem Haarmilieu. Die Schuppenschicht der Haare legt sich an und dank der Inhaltsstoffe können wir nun auch endlich unsere Haare entwirren. Das solltest Du genau jetzt auch tun – mit Conditioner in den Haaren. 😍 Außerdem enthält jeder Conditioner pflegende Substanzen, von denen Deine Haare profitieren können. Der Conditioner kommt in der normalen Lockenpflege nach dem Waschen Deiner Kopfhaut an die Reihe und wird dann anschließend wieder ausgespült.
In der Curly Girl Methode erfüllt ein Conditioner allerdings mehrere Zwecke. Hier wird er nicht nur als Haarspülung eingesetzt, sondern direkt auch als Reinigungsmittel (durch sogenanntes Co-Washing) und als Leave-in (der Conditioner bleibt teilweise in Deinen Haaren und wird nicht ausgespült). Wenn Du Deine Haare also nach der Curly Girl Methode pflegst, dann reichen Dir in der Regel zwei Produkte für Deine komplette Lockenroutine: ein guter Conditioner ohne Gedöns und ein Gel, natürlich auch ohne Gedöns. Mehr nicht. 😊
Wer sich einmal näher mit dem Thema beschäftigen möchte, dem lege ich das Buch der Gründerin der Curly Girl Methode, Lorraine Massey, sehr ans Herz. Das Buch heißt „Curly Girl: The Handbook“. Es wurde mittlerweile auch auf Deutsch übersetzt, ich persönlich empfehle allerdings jedem, der Basis-Englischkenntnisse hat, das Buch im Original zu lesen – es ist wirklich sehr einfach und simple geschrieben.
Bis auf den sauren Conditioner von Anarkhia Bio sind alle Conditioner bei der Lockenbar dazu geeignet, dass Du sie für die oben genannten, unterschiedlichen Zwecke einsetzen kannst.
Bitte beachte: Falls Du die unterschiedlichen Zwecke erstmal mit Deinem Conditioner zu Hause austesten möchtest, dann achte bitte unbedingt auf die Inhaltsstoffe! Es gibt in der EU Beschränkungen für Inhaltsstoffe, welche in höheren Mengen zwar in Ausspül-Produkten, aber wiederum in Leave-in-Produkten nur in wesentlich geringeren Mengen erlaubt sind.
Du kannst Deinen Conditioner aber natürlich auch ganz einfach nur als Haarspülung benutzen – dafür ist er ja eigentlich gedacht. 😅
Ein paar Tipps & Tricks für die Nutzung Deines Conditioners gewünscht? Here we go:
1. Gib Deinem Conditioner Wasser!
Ein Conditioner kann Deine Locken nur verwöhnen, wenn er genug Wasser zum Wirken bekommt. Deswegen arbeite ihn bitte in wirklich ganz nasses Haar ein. Viele Conditioner machen Deine Haare ziemlich schnell glitschig, der sogenannte Slip entsteht - den wollen wir auch unbedingt haben! Sehr konzentrierte Conditioner oder Conditioner mit Aloe Vera allerdings verursachen diesen Slip manchmal nicht direkt. Füge dann einfach noch ein paar Spritzer Wasser in Deine Haare hinzu. Dann ist der Slip ganz plötzlich doch auf einmal da…
2. Gib Deinem Conditioner ein wenig Zeit!
Der Slip ist da, die Knoten lassen sich dennoch nicht lösen? Warte einfach kurz ab und gib ggf. noch ein bisschen mehr Wasser hinzu. Natürlich lösen sich Knoten durch einen Conditioner auch nicht in Luft auf, aber je mehr Zeit Du ihm gibst, desto besser kannst Du Deine Haare entwirren. Um dies zu tun, reichen übrigens Deine Hände völlig aus. Wenn Du das Gefühl von Haaren zwischen Deinen Fingern nicht magst, dann empfehle ich Dir einen breiten Lockenkamm. Mit ihm kannst Du ganz sanft Deine Haare entwirren, ohne sie zu strapazieren.
3. Bereite Dich mental vor: Du wirst viele, viele Haare im Ausguss finden!
Jeder, der mit der Lockenpflege angefangen und damit einhergehend auch aufgehört hat, sich die trockenen Haare zu kämmen oder zu bürsten, war extrem erschrocken, wie viele Haare sich nach dem Entwirren der Locken mit Conditioner im Ausguss befinden. Wirklich jeder! Willkommen im Club! Haare fallen ganz natürlich aus – sie unterliegen einem ständigen Zyklus. Jedes Haar ist also irgendwann fällig und macht Platz für ein neues Haar. Dadurch fallen Dir ungefähr 100 Haare am Tag aus. Das erscheint sehr viel, ist aber total normal! Wenn Du Deine Locken nun aber nicht mehr im trockenen Zustand kämmst, dann bleiben die ausgefallenen Haare einfach irgendwo zwischen Deinen Locken hängen. Und, wenn Du Dir dann irgendwann Deine Haare mit Conditioner entwirrst, dann kommen sie alle auf einmal zum Vorschein. Bääähm! Das kann ganz schön schockieren! Bitte bereite Dich mental darauf vor und erspare Dir bittere Tränen!
Übrigens ist bei mir persönlich die Anzahl der Haare, die ausfallen, sehr abhängig von den Jahreszeiten und meinem Stresspegel. Manchmal ist es halt mehr, manchmal eben weniger.
Sollten Dir allerdings wesentlich mehr Haare als normal ausfallen, dann lass dies bitte von einem Arzt untersuchen.
Persönlicher Hinweis: Haare verstopfen sehr gerne den Abfluss. Bevor Du zur Chemie-Keule greifen musst, besorge Dir doch einfach ein Haarsieb für Deinen Abfluss. Diese gibt es super günstig zu kaufen und sie ersparen Dir viel Ärger und schonen die Umwelt noch dazu.
4. Mehr Conditioner hilft nicht mehr!
Es gibt immer wieder lustige Anmerkungen, dass Curlies tonnenweise Conditioner verbrauchen würden. Ganze Hände voller Conditioner werden auf Social Media gezeigt. Das ist aber eigentlich ziemlicher Unfug. Als grobe Faustregel gilt, je lockiger Deine Haare sind, desto mehr benötigst Du – aber auch das stimmt nur bedingt. Die Geheimwaffe ist mal wieder Wasser (ich weiß, ich wiederhole mich😅). Je nasser Deine Haare sind, desto weniger Conditioner benötigst Du. Bitte verschwende Deinen teuren Conditioner nicht einfach, weil Du denkst es müsste so ein. Nein! Arbeite Deinen Conditioner einfach gut in Deine Haare ein, gebe bei Bedarf mehr Wasser hinzu und lasse ihm Zeit zu wirken. Das reicht aus.
5. Bei empfindlicher Kopfhaut: halte den Conditioner fern von ihr!
Haare und die Kopfhaut sind zwei völlig unterschiedliche Systeme. Die Haut hat mitunter einen anderen ph-Wert als unsere Haare. Während sich unsere Haare sehr wohl im sehr sauren Milieu fühlen, braucht unsere Haut nicht ganz so viel Saures. Wenn Deine Kopfhaut empfindlich ist, dann rate ich Dir, den Conditioner nur in Deinen Haaren einzuarbeiten und Deine Kopfhaut außen vorzulassen.
Co-Wash hin oder her… sobald Deine Kopfhaut anfängt sich nicht wohl zu fühlen, halte alle Produkte (bis auf Shampoo) von ihr bitte fern. Für schöne Haare benötigst Du eine gut funktionierende Kopfhaut. Also gib ihr bitte das, was sie braucht und achte auf sie! Deine Kopfhaut sollte in Deiner Lockenpflege immer Prio 1 haben!
Derzeit arbeite ich an Beschreibungen zu einzelnen Methoden. Wenn Du also mehr über Co-Wash und Co. wissen möchtest, dann schaue gerne demnächst in unserem Blog vorbei (derzeit im Aufbau).
Ganz viel Freude mit Deinem Conditioner! ❤️