Der Abschluss Deiner Locken-Routine: das Gel! Ist es Dir auch so ergangen, wie mir, dass Du Gel immer nur mit steinharten Frisuren aus den 80ern in Verbindung gebracht hast? 😅
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Als ich das erste Mal davon gehört hatte, dass ich meine Locken mit Gel versorgen soll, habe ich mich geweigert. 😁 Natürlich habe ich es dann aber doch probiert – und bin dabei geblieben.
Ein natürliches Gel für Locken ohne Gedöns hat nichts mit der Igel-Frisur zu tun, die ich im Kopf hatte. Vielmehr definiert es Deine Locken, spendet Halt und versorgt Deine Haare mit Feuchtigkeit und anderen Inhaltsstoffen. Übrigens ist das Gel auch ein wesentlicher Schritt bei der Curly Girl Methode.
Ich unterscheide hierbei aber stark zwischen sogenannten Hardhold-Gelen und natürlichen Gelen, die hauptsächlich aus Pflanzenwirkstoffen bestehen. Erstere sind leider auch bei vielen Lockenköpfen verbreitet – sie sorgen für ordentlich Halt, und zwar schlichtweg durch Mikroplastik, flüssigen Kunststoffen oder schwerabbaubaren Polymeren. Solche Gele haben aber in einer natürlichen Lockenpflege aus Sicht der Lockenbar nichts zu suchen. Sie können Deine Haare austrocknen, zu schwerem Build-up führen und leider die Umwelt stark belasten. Und diese „Nebenwirkungen“ sind uns ein paar Stunden längerer Halt nicht wert.
Bei der Lockenbar reden wir daher nur von natürlichen Gelen ohne flüssige oder feste Kunststoffe – ganz ohne Gedöns im Sinne Deiner Locken und der Umwelt. Nur solche Gele bekommt Du auch bei der Lockenbar. Unserer Meinung nach unterstützen sie den natürlichen Look und sind perfekt für uns Lockenköpfe geeignet.
Da die Verwendung von Gel unter die Kategorie „Styling“ fällt, kannst Du Dir vorstellen, dass es unglaublich viele Methoden in der Anwendung gibt. 😅 Wichtig ist dabei, dass Du im Auge behältst, was Du Dir wünschst. Es gibt ein paar Tricks, mit denen Du mehr Volumen oder mehr Definition zaubern kannst.
Wie lange dann dieses Ergebnis bei Dir anhält, hängt aber immer von dem Zustand Deiner Locken und auch insbesondere von der Belastung Deiner Haare ab – solltest Du nur dasitzen, Dich nicht bewegen und kein Wind berührt Deine Locken, dann hält es bestimmt ewig. Aber wir wollen ja alle frei leben und nicht im Antlitz unserer Schönheit erstarren. 🤗
Tipps & Tricks von der Lockenbar für die Anwendung eines Locken-Gels:
1. Für eine gute Bündelung Deiner Locken brauchst Du… Wasser!
Falls Du bereits andere Texte von mir durchgelesen hast… ja, ich wiederhole mich. 😅 Aber eine gute Bündelung ohne richtig nasse Haare funktioniert nicht. Wasser ist der Schlüssel für Bündelung und damit natürlich auch: Definition! Wenn Du also große, sogenannte „Clumps“ haben möchtest, dann sorge dafür, dass Du Dein Gel in tropfnasses Haar einarbeitest. Einige Produkte, insbesondere Produkte mit Aloe Vera, brauchen speziell viel Wasser. Die Aloe bindet erstmal alles Wasser an sich und kann Dir damit Deine Bündelung auch vorerst zerreißen. Dann passiert das sogenannte „Flash-Drying“. Das bedeutet aber nur, dass die Aloe einen guten Job macht und es bedeutet nicht, dass Deine Haare Aloe nicht mögen. Es ist nämlich überhaupt kein Problem. Im Gegenteil: die Feuchtigkeit, die die Aloe jetzt in sich gebündelt hat, gibt sie Dir später sukzessive wieder zurück und sorgt damit für langanhaltende Feuchtigkeit in Deinen Locken. Sprühe einfach ein wenig mehr Wasser auf Deine Haare oder verteile zusätzliches Wasser mit Deinen Händen in Deinen Locken und schon ist das Problem gelöst. 😉
2. Deine Locken lieben Gel, Deine Kopfhaut nicht so sehr!
Dass Du Deiner Kopfhaut das Gel lieber ersparst, liegt an zwei Dingen. Erstens sind die meisten Gele sehr sauer, der pH-Wert liegt damit unter einem hautneutralen pH-Wert. Gut für unsere Haare, eine Kopfhaut kann es aber stressen, insbesondere, wenn sie empfindlich ist. Halte daher einfach ca. 2 cm Abstand zu Deiner Kopfhaut beim Einarbeiten des Gels. Es gibt nur ein paar Ausnahmen bei mir im Shop bei den Bio Gentleaf Gelen, die auch als Masken geeignet sind (steht dann auch in der Beschreibung, dass Du sie auf Deine Kopfhaut auftragen kannst).
Zweitens entwickeln Gele den sogenannten Gel-Cast, wenn sie trocknen – also das Gel wird erst einmal fest. Und um diesen Cast an Deiner Kopfhaut aufzubrechen, bedarf es teilweise einer sehr hohen Kunstfertigkeit, um Dir nicht direkt den mega Frizz-Look zu verpassen. 😅 Im Sinne eines ansehnlichen Ergebnisses, solltest Du daher beim Auftragen des Gels lieber einen Bogen um Deine Kopfhaut machen.
3. Nicht mehr anfassen! Zumindest bis alles trocken ist…
Hast Du nun das Gel gut verteilt und haben sich Deine Locken in schönen Bündeln formiert? Perfekt. Jetzt geht es ans Trocknen. Auch hier gibt es verschiedene Methoden – natürlich. 😅 Erstmal eine Runde Wet-Ploppen. Ploppen oder Mikroploppen, anschließend Diffusen oder Lufttrocknen? Was auch immer Du anwendest, auch hier kommt es auf Dich und Deine Haare an. Wichtig ist nur: die Feuchtigkeit muss aus den Haaren wieder raus - und, damit Deine Locken ihre Sprungkraft behalten – am besten so schnell wie möglich. Je länger Deine Haare nass bleiben, desto schneller hängen sie sich aus oder kleben platt an Deinem Kopf. Zudem kann im schlimmsten Fall das Innere Deiner Haare aufquellen und ihnen dadurch sogar schaden. Also, lieber schnell wieder trocknen! 😊
Ich persönlich nutze erst Mikroplopping als Methode, um die überschüssige Feuchtigkeit aus den Haaren herauszudrücken und anschließend diffuse ich, bis ich keine Lust mehr habe. Der Rest muss dann lufttrocknen.
Aber, egal was Du bevorzugst… fasse Deine Haare bitte nicht mehr an, bis sie vollständig getrocknet sind. Ich weiß, es ist schwer. 😅 Es hilft aber nichts… erst die Haare trocknen, dann wieder anfassen! Ansonsten zerstörst Du Dir die Wirkung des Gels und Deine Locken werden die Bündelung leichter verlieren und ggf. frizzig werden.
4. Der Gel-Cast wird aufgebrochen!
Auch reine Pflanzengele werden hart und bilden den sogenannten Cast oder auch Gel-Cast. Das ist eine Schicht, die erst einmal fest wird. Du kannst diesen Cast aber gleich leicht wieder aufbrechen, indem Du Deine trockenen Haare sanft zwischen Deine Handflächen legst und einfach von oben nach unten streichst (mit sogenannten „praying hands“ – also als würdest Du beten. 🙏🏻). Du kannst den Cast aber auch auskneten. Bitte gehe dabei immer sanft vor – Deine Locken haben es verdient, dass sie liebevoll behandelt werden. 😉 Zum Cast ausstreichen wird übrigens sehr gerne ein versiegelndes Öl benutzt. Bitte nimm dafür aber wirklich nur sehr wenig (ca. 1-2 Tropfen). Mehr brauchst Du nicht.
Wenn sich bei Dir kein Cast entwickelt hat, dann ist das übrigens auch okay und Du hast nichts falsch gemacht. ❤️
Sollten Deine Haare nun ein wenig platt sein, dann kannst Du Dir mit einem Afrokamm oder Deinen Fingern Volumen zaubern, indem Du Deinen Ansatz vorsichtig aufschüttelst oder aufpickst. Voila! Fertig!
5. Der Refresh mit einem Gel!
Wenn Du gerne Deine Haare zwischen den Waschtagen refreshst, dann denke bitte an Tipp Nummer 1. Auch für einen Refresh benötigst Du Wasser. Bitte verwende Dein Gel nicht im trockenen Haar, damit wirst Du Dir die einzelnen Haare im Zweifel nur verkleben. Also, entweder Du nimmst ein wenig Gel in die Hand und emulgierst es mit Wasser in Deinen Händen – anschließend kannst Du gut einzelne Strähnen mit diesem Gemisch nachmodellieren. Oder Du sprühst Dir Deine Haare an sich nass und arbeitest dann ein wenig Gel in Deine Locken ein – hierbei gilt, je nasser die Haare sind, desto besser wird auch das Ergebnis. Häufig ist es sinnvoller, sich dabei auf einzelne Strähnen oder auf das Deckhaar zu konzentrieren. Insbesondere, wenn Du starke Locken hast, locken sich die einzelnen Strähnen gerne ineinander und Du wirst das Gel im Gesamthaar nicht gleichmäßig verteilt bekommen und damit kein gutes Ergebnis erzielen können.
Ganz viel Freude mit Deinem Gel! ❤️